Wir werden oft nach dem Wesen einzelner Rassen und insbesondere der Deutschen Doggen gefragt.
Eine Antwort darauf möchten wir Ihnen gerne aus unserer Sicht geben!
Was ist das Wesen des Hundes, so müßte die Antwort lauten:
Das Wesen des Hundes ist die Summe seiner ererbten Anlagen gepaart mit den Einflüssen der Umwelt.
Der Weg vom Wolf zum heutigen gesellschaftsfähigen Hund:
Alle Rassen haben einen gemeinsamen Stammvater, den Wolf; ob Pinscher oder Dogge. Sie alle haben einen gemeinsamen Vorfahren und haben sich im Laufe von Jahrtausenden durch Mutation und Zucht entwickelt.
Wie mag wohl der erste Wolf, ein scheues Rudeltier, in die Hände des Menschen gelangt sein? War es vielleicht ein verlassener, einsamer Welpe, der irgendwo hilflos aufgelesen und in eine Familie eingegliedert wurde? Der ausgewachsen sich als idealer Jagdgefährte und unbestechlicher Beschützer erwies? Das bisher älteste Skelett eines Haushundes wurde bei Oberkassel gefunden. Wieviel Zeit mag vergangen sein, bis aus dem Wolf ein Hund wurde, dessen Nützlichkeit auf vielen Gebieten im Tausch gegen Unterkunft und Verpflegung vom Menschen dienstbar gemacht wurde. Hieraus entstanden in Jahrhunderten Jagdhund, Kampfgefährte, Herdenhund, Schutzhund, Lawinenhund, Polizeihund und Blindenhund.
Alle diese angeborenen und erworbenen körperlichen und seelischen Anlagen, Eigenschaften und Fähigkeiten, die sein Verhalten zur Umwelt bestimmen, gestalten und regeln, hat sich der Mensch nutzbar gemacht, leider z.T. auch zum Schaden des Hundes. Wenn dieser als Imponier- und Renommierobjekt oder Blitzableiter mißbraucht und herhalten muss
Der heutige Hund ist immer noch ein Rudeltier!
Vergessen wir nie, dass Stammvater Wolf ein Rudeltier ist; dies ist auch sein Abkömmling unser Hund. Gleich welcher Rasse er zugeordnet ist. Jedes Rudel hatte, hat und braucht einen Rudelführer und der muß der Mensch sein. Übernimmt er diese Rolle nicht oder nur unvollständig, macht das seinem vierbeinigen Hausgenossen klar, dass dieser seiner Rolle nicht gerecht wird und macht aus ihm einen unnachgiebigen Diktator. Wenn auch die Erziehung auf Lob und Tadel basieren sollte - antiautoritär darf sie unter keinen Umständen sein.
Ist das Sozialverhalten angeboren oder erworben?
Im Spiel lernen nicht nur Wolfswelpen soziales Verhalten im Rudel sondern ebenso junge Hunde; es ist unbedingt notwendig für die normale Entwicklung des Hundes, soll er nicht zum Sozialkrüppel werden. Hunde haben eine große Lernfähigkeit. Sie können bestimmte Bewegungen, Art und Lautstärke des Sprechens, Worte mit Forderungen und Reaktionen des Menschen verbinden. Wichtig ist, dass der Mensch eine bestimmte Forderung oder Anweisung an seinen Hund mit dem gleichen Wort, dem gleichen Zeichen ausdrückt.
Aber auch unser Hund spricht mit uns, nicht nur mit Knurren oder Bellen. Er spricht mit seinem Körper, mit Augen, Ohren, Nase und Lefzen. Mit seiner Beinhaltung, seiner Rute und seinem Fell (haarsträuben). Mit dieser Signalgebung sollte jeder Hundehalter vertraut sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
Vergessen sollten wir auch nicht, daß der Hund in der Lage sind, Stimmungen seines Menschen aufzunehmen. Ist der Mensch gereizt und nervös, übertragt sich dieses Verhalten sofort auf den Hund. Ist des Menschen Himmelblau und sonnig, ist auch für den Hund die Welt in Ordnung.
Verhaltensstörungen beim physich gesunden Hund können ererbt (durch falsche Zuchtauswahl) oder erworben(durch falsche Behandlung durch den Menschen) sein. Der Verursacher ist in jedem Fall der Mensch.
Bemühen wir uns deshalb, unserem Hund den ihm gebührenden Platz in seinem Menschenrudel einzuräumen, ihn als schutzwürdiges Lebewesen, das von uns abhängig ist, zu verstehen und entsprechend zu behandeln, ohne ihn zu vermenschlichen.